Manchmal kommt ein Punkt im Leben, an dem man sich sagt, etwas ändern zu müssen. Ausgelöst durch Erlebnisse, Gefühle und Gedanken oder die Vergangenheit, vielleicht auch ein bisschen von allem. Man fragt sich, ob Dinge, so wie sie momentan laufen, ihre Richtigkeit haben, und wenn man diesen Zweifel schon hegt, ist es dann nicht an der Zeit, aufzuhören mit dem, was man tut und zu beginnen mit dem, was sich richtig anfühlt, so wie das Beste für einen selber?
Und so gilt es einen Schritt nach Vorne zu machen, sich von festgefahren Erinnerungen und Gefühlen freizumachen, tief einzuatmen, bis die selbst angelegten Ketten platzen und sich zu befreien um mit dem Leben weiterzumachen.
Weitermachen, ein Wort, hinter dem eine große Tat steckt, eine manchmal unüberwindlich große Mauer.
Und doch scheint es das Beste zu sein, um vergangenes loszulassen und nicht in Gewohnheiten zu verfallen.
Du bist keine dieser Gewohnheiten; nein, denn mir dir hat es sich nie immer gleich angefühlt.
Als du gegangen bist, ging ein großer Teil von mir mit dir.
Ich habe auf dem Bett gesessen und geweint, ich habe meine Beine angezogen und fest umklammert um nicht auch noch äußerlich auseinanderzufallen. Ich habe geweint, um dich und um mich, um das Uns, das nicht länger existieren sollte.
Und doch ist es so, dass zu einem Ende auch ein neuer Anfang gehört. Ein neuer Anfang bedeutet für mich etwas Gutes, auch wenn dieser Anfang nicht mit dir ist. Nur dich gehen zu lassen, das fällt mir schwer.
Du weißt, was du mir bedeutest, das haben wir uns immer gesagt. Es gibt Erinnerungen und Bilder in meinem Kopf, die niemals weggehen werden. Sie verblassen von Tag zu Tag immer weiter, doch bleibt dieses dumpfe Gefühl, dass dort einmal mehr war. Dass dort nun ein freier Platz ist, den es zu füllen gilt; mit neuen Erinnerungen, neuen Bildern.
Die Erfahrungen mit dir, die wunderschönen Momente, deine liebevolle Art mit meinen Ängsten und mir umzugehen, die Gemeinsamkeiten, die uns glücklich machten, dich mit deiner Familie zu erleben, du und ich gegen alle Regeln. Das werde ich behalten, das wird nie vergehen. Den Halt, den wir uns gaben, in Zeiten in denen wir es beide nicht leicht hatten. Das alles hat uns miteinander verbunden. Daran werde ich denken, wenn ich an dich denke. Und trotz des ganzen Schmerzes und trotz des ganzen Unverständnisses, trotz all dem danke ich dir für die gemeinsamen Erfahrungen und die Zeit. Ich habe unheimlich viel gelernt, ich weiß, ich habe dich niemals belogen und mich so wohl gefühlt in deiner Nähe. Du hast mir gut getan und mich glücklich gemacht. Ich habe dich geliebt und dir das auch gesagt, wie du es mir gesagt hast. „Für immer“, meinten wir, doch für immer ist jetzt zu Ende
und was damit beginnt ist etwas Neues, etwas Wunderbares, etwas, das mich verändert, etwas, das mich stark macht.
Und auch wenn ich in manchen Momenten noch nicht weiß, wer ich wirklich bin, wer ich bin, ohne dich, ist mein Neuanfang etwas, das mich dazu bringt, dir zu vergeben – er macht mich glücklich.
(kleeverliebt)
2 Kommentare:
Schön geschrieben.
Aber ist es wirklich die Wahrheit?
Das ist genau das war ich fühle!!! Zu 100% ...ich bin nicht mehr wütend, böse oder voller Hoffnung.
Nach 10 Jahren wurde mir endlich ein Gefallen getan...
Ich bin dankbar, das er mir die Grenze aufgezeigt hat, so schützt er mich vor sich selbst!!
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